31. März 2013
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Liebe Mitchristen,
was für ein Bild - ein Osterbild ? - hat die Franziskanerin aus Waldbreitbach, Schwester Georgia Andrzejewski, da
geschaffen?
Ich lade Sie ein, einmal genau hinzuschauen. Was ist da zu sehen? Keine Personen! Farbspiele, aber nicht nur Farben.
Wenn wir zweimal hinschauen, dann werden auch einige Formen sichtbar:
• im Zentrum ein Kreuz mit geschwungenem Querbalken, das an einen Baum - den Lebensbaum? - erinnert
• links oben die Hälfte einer hell strahlenden Sonne - Symbol für den,der das Dunkel des Todes überwunden hat,
für die aufgehende Sonne des Ostermorgens
• am linken Bildrand der Bogen einer offenen Tür - Zeichen für das geöffnete Grab Jesu
• und wo Längs- und Querbalken sich kreuzen eine weiße Einfärbung - Andeutung der Grabtücher im Grab Jesu?
Schwester Georgia hat ihrem Bild einen eindeutigen und einfachen Titel gegeben. Sie nennt es "Auferstehung".
Mit all' den leuchtenden Farben, dem strahlenden Gelb und Weiß, erinnert mich das Bild zunächst an die Verklärung Jesu
auf dem Berg Tabor, wo er sich den Jüngern Petrus, Jakobus und Johannes in strahlendem Licht zeigt. Und dann heißt es
im Markusevangelium:
"Während sie den Berg hinabstiegen, verbot er ihnen, irgend jemand zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn
von den Toten auferstanden sei. Dieses Wort beschäftigte sie, und sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen."
(Mk 9,9.10.)
Ostern, das Fest der Auferstehung Jesu, das löst vielleicht auch bei uns die Frage aus, was das sei, von den Toten auferstehen? Da geht es nicht um logische Beweise, nicht um etwas, das mit unseren Begriffen zu fassen ist. Da geht es um den zentralen Satz unseres Glaubensbekenntnisses, der letztendlich gründet in der Auferstehung Jesu selbst: "Ich glaube an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben". Das heißt, mein Lebensweg weistüber den Tod hinaus. Der Tod hat nicht das letzte Wort über mein Leben. Das letzte Wort hat Gott, und das ist ein annehmendes Wort, ein gnädigesund verzeihendes Wort. Und das ist und bleibt - in jedem Dunkel meiner Lebensgeschichte, selbst im Dunkel des Todes - der Lichtblick.
Frohe Ostern! Ihr Pfarrer, Michael Metzler.
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