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LIMBURG HOLT LUFT

Auszeit für Bischof Tebartz-van Elst
Metzler hält Entscheidung für klug

Limburger Dom Tebartz-van Elst

Papst Franziskus hat sich in die Debatte um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst eingeschaltet. Nach einem Gespräch zwischen Papst und Bischof am Montag hat Franziskus am Mittwoch mitteilen lassen, dass er den Bischof von Limburg vorerst beurlaubt. Die Amtsgeschäfte übernimmt ab sofort der Wiesbadener Stadtdekan Wolfgang Rösch, der ab Januar ohnehin Generalvikar in Limburg werden sollte.

In der Mitteilung heißt es, in der Diözese sei es zu einer Situation gekommen, in welcher Tebartz-van Elst seinen bischöflichen Dienst nicht ausüben könne. In den vergangenen Wochen hatte sich eine Debatte um die Baukosten des Bischofssitzes zugespitzt. Statt ursprünglich geplanter rund drei bis vier Millionen Euro, wurden Kosten von mindestens 31 Millionen Euro bekannt. Darüber hinaus wurde der Führungsstil des Bischofs als autoritär, er persönlich als beratungsresistent beschrieben. Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat wegen einer eidesstattlicher Falschaussage im Zusammenhang mit einem Erste-Klasse-Flug zu einem Hilfsprojekt nach Indien Strafantrag gestellt.

Enormes Medienecho

Die Debatte hat ein großes Medienecho ausgelöst. In mehreren Talkshows, Magazinen und Beiträgen haben sich auch Mitglieder des Vermögensverwaltungsrates oder des Domkapitels äußerst kritisch gegenüber dem Bischof geäußert. Vor allem eine gestörte Vertrauensbasis wurde beschrieben. In einer Presskonferenz sagten Domkapitulare, dass sie nicht einmal den momentanen Aufenthaltsort des Bischof kennen und ihnen die Möglichkeit zum Kontakt fehle. In einer Predigt im Frankfurter Dom sprach Stadtdekan Johannes zu Eltz kürzlich von einer "Kernschmelze der Kirche von Limburg". Während die Diskussion einen Touristenboom in der Domstadt auslöste, so veranlasste sie mehr Christen als üblich, der Kirche durch einen Autritt den Rücken zu kehren.

Michael Metzler über Franz-Peter Tebartz-van Elst "Entscheidung angemessen und klug"

Pfarrer Michael Metzler findet die Entscheidung des Papstes, Tebartz-van Elst eine Auszeit zu verschreiben für "angemessen und klug". Franziskus hätte nicht schneller oder konkreter entscheiden können, da er sonst der Prüfungskommission der Deutschen Bischofskonferenz in den Rücken gefallen wäre. Diese prüft derzeit, wie es es zu den enormen Baukostensteigerungen kommen konnte. Die Auszeit ermögliche es, sämtliche Vorwürfe erst einmal zu prüfen. Außerdem mache diese Entscheidung deutlich, dass sich der Papst weder von der öffentlichen Meinung noch von den Medien antreiben lasse.

Trotzdem glaubt Michael Metzler, der auch als Cartias-Dezernent in der Bistums-Leitung tätig ist, nicht, dass Tebartz-van Elst nach Limburg zurück kehre: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass in wenigen Monaten die Vertrauenslage zwischen Tebartz-van Elst und dem Bistum eine andere ist." Es sei unüblich, dass ein Geistlicher nach einer solchen Auszeit auf seinen alten Posten zurück kehre.

Foto Bischof: Bistum Limburg / Fotos Dom&Metzler: Benjamin Holler
Text: Benjamin Holler, Sachausschuss Öffentlichkeitsarbeit

MEHR ZUM THEMA
• Die Pressemitteilung des Vatikan im Wortlaut [⇒ vatican.va]
• Brief des stellv. Generalvikars Wanka an die Gemeinden [⇒ PDF]
• Medienschau mit Berichten seit der verordneten Auszeit [⇒ mehr]
• Presseberichte seit Bekanntwerden der Baukostensteigerung [⇒ mehr]
• Informationen zum neuen Generalvikar Wolfgang Rösch [⇒ bistumlimburg.de]

Kontakt:

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