5. Januar 2015
Startseite > Aktuelles: Pfarrei neuen Typs
Das pinkfarbene Logo mit den kleinen Männchen, die ein bisschen wie Figuren aus einem Brettspiel aussehen, sind Geschichte. Seit dem 1. Januar gibt es ein Logo mit vier Farben und unterschiedlichen Mustern. Sie stehen für die vier Kirchorte des Frankfurter Ostens, St. Josef in Bornheim, Maria Rosenkranz in Seckbach, Heilig Geist im Riederwald und Herz Jesu in Fechenheim, die jetzt eine Pfarrei sind.
Die vier alten Logos der vier ehemaligen Pfarreien haben durch den Prozess des Zusammenwachsens begleitet
Rund 18.000 katholische Mitglieder zählt die neue "Katholische Pfarrei St. Josef Frankfurt am Main", schätzt ihr Pfarrer Michael Metzler und macht deutlich, dass die Gemeinden nicht fusioniert haben, sondern zu einer Pfarrei neuen Typs zusammengewachsen sind. "Alle Tauf-, Trau- und Sterbebücher der alten Gemeinden wurden geschlossen. Die neue Pfarrei ist Rechtsnachfolger für alle vier bisherigen Pfarreien."
Die Gründungsurkunde der neuen Pfarrei, erarbeitet von fünf Projektgruppen mit vielen Ehrenamtlichen aus den Gemeinden, wurde bereits am 17. November 2014 vom Apostolischen Administrator, Weihbischof Manfred Grothe, in Limburg unterschrieben. Der offizielle Gründungsgottesdienst wird am Sonntag, 18. Januar, um 10 Uhr in der Josefskirche gefeiert.
Gründe für die Neugründung gebe es mehrere, erläutert Metzler weiter. "Die wichtigsten drei sind der Rückgang der Gläubigen, der Rückgang der Priester und pastoralen Mitarbeiter sowie der Rückgang des Geldes." Wobei Ersteres sich besonders auswirke. Dadurch, dass die Zahl der Gläubigen immer weiter sinke, fehle es in den Gemeinden zunehmend an Ehrenamtlichen, die sich engagieren. Eine größere Einheit biete daher die Chance, den Mitgliedern eine größere Vielfalt zu offerieren. Einzelne aktive Gruppen erreichten damit viel mehr Interessenten. Die Verwaltung werde zudem zentralisiert.
"Im Leben vor Ort wird sich nicht viel verändern", betont Metzler weiter. Jeder der vier Kirchorte behalte seinen Namen und seine Kontaktstelle. Der dortige Ortsausschuss kümmere sich um die Dinge, die vor Ort geregelt werden können, ein gemeinsamer Pfarrgemeinderat und ein Verwaltungsrat sind künftig für die gesamte Pfarrei zuständig. So hat es Limburg vorgegeben. An der Josefskirche wird ein zentrales Pfarrbüro eingerichtet, in dem zum Beispiel die Tauf, Trau- und Sterbebücher verwaltet werden. "Die Öffnungszeiten sind ausgedehnter, so dass wir den Service für die Gemeindemitglieder sogar ausweiten."
Damit der Platz dafür in Sankt Josef ausreicht, wird derzeit das Pfarrbüro in der Eichwaldstraße umgebaut. Auch Pfarrer Metzler ist von den Veränderungen persönlich betroffen. Er ist aus seiner dortigen Wohnung im ersten Stock ausgezogen und hat sein Arbeits- und Schlafzimmer eine Etage höher eingerichtet. Sein ehemaliges großes Wohnzimmer wird zum zentralen Pfarrbüro, in dem die Pfarrsekretärinnen abwechselnd ihren Dienst tun. "Es muss noch alles verkabelt und die gesamte Technik eingerichtet werden."
Die Zahl der Mitarbeiter bleibe durch die Neugründung gleich, versichert der Pfarrer. "Es ist keine Sparmaßnahme, es werden keine Stellen gestrichen, die Mitarbeiter sind jetzt alle bei der neuen Pfarrei angestellt." Michael Metzler ist der zuständige Pfarrer der neuen Gemeinde, ihm zur Seite stehen als weitere priesterliche Mitarbeiter Pfarrer Peter Soltés, Pater Ilija Krezo und Pater Peter Narh. Sie übernehmen für alle Kirchorte gemeinsam die Gottesdienste. "Im Moment können wir die Gottesdienst-Ordnung so halten wie sie war. Auf lange Sicht wird das aber wohl nicht möglich sein", betont Metzler.
Seit eineinhalb Jahren haben sich die vier Gemeinden auf die neue Pfarrei vorbereitet. In unterschiedlichen Projektgruppen wurden gemeinsam neue Strukturen erarbeitet. Zahllose Gespräche und durchaus auch kontroverse Diskussionen wurden geführt, am Ende Vereinbarungen getroffen. Die Grundbereitschaft aller sei da, die neue Pfarrei mitzutragen. "Das heißt aber nicht, dass es in der Umsetzung keine Probleme geben wird", sagt Pfarrer Metzler offen. "Wir brauchen Geduld und die Bereitschaft zu experimentieren. Die neue Pfarrei mit Leben zu erfüllen, ist kein Datum, sondern ein Prozess."
Sabine Börchers, Sachausschuss Öffentlichkeitsarbeit Sankt Josef
MEHR ZUM THEMA
• Eine Übergangswebseite informiert über die neue Pfarrei [⇒ stjosef-frankfurt.de]
• In einem Blog wurde über den Pfarreiwerdungsprozess berichtet [⇒ mehr]
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