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"Bernem" - Bornheim

... nordöstlicher Stadtteil von Frankfurt am Main, ist besonders bei den jüngeren Einwohnern Frankfurts in den letzten Jahren beliebter Wohnort geworden. Unwillkürlich kommt dann die Diskussion auf, wo ist denn überhaupt Bornheim? Im Gespräch ist das meist recht schnell geklärt: rechts und links der Berger Straße - der "Bernemer Zeil"- wie sie im Volksmund ja auch gerne bezeichnet wird.

Stimmt das wirklich so: Bornheim vom Bethmannpark, bei dem ja die Bergerstraße beginnt, bis an die A661 am Ortseingang von Seckbach? Ganz so einfach ist die Frage nicht zu beantworten. Schauen Sie einmal auf die Karte:

Karte von Bornheim mit historischen und aktuellen Grenzen

Karte von Bornheim mit historischen (rot) und aktuellen (blau) Grenzen

(Karte aus: CD "amtliche stadtkarten frankfurt am main")

Da gibts zum Einen die dicken blauen Linien, die zum Teil von der roten Linie überdeckt werden. Der Hauptteil des Stadtplanausschnittes zeigt das Gebiet des Ortsbezirkes 4 Bornheim-Ostend, im Nordosten davon noch der "11er" und im Westen der "3er" - Nordend. Bleiben wir beim "4er" dann sehen wir eine dünne blau-violette Linie die fast horizontal verläuft und die Stadtteile Ostend und Bornheim trennt.

Aha, jetzt es doch alles klar das ist Bornheim. Aber was hat es dann mit dem auf der Spitze stehenden blauen Quadrat für eine Bewandtnis? Es handelt sich dabei um den Stadtbezirk 240, der durch Arnsburger Straße, Wiesenstraße, Burgstraße, Höhenstraße und Habsburgerallee begrenzt ist. Um diesen Stadtbezirk geht die Diskussion seit der Einführung der durch die Ortsbeiräte vertretenen Ortsbezirke. Damals wurde der Stadtbezirk 240 dem Ortsbezirk 3 und dem Stadtteil Nordend-Ost zugeordnet. Das führte zu Protest bei den Bornheimern und dem zugehörigen Ortsbeirat 4. Also wurde nach einigen Wahlperioden der Stadtbezirk 240 dem Ortsbezirk 4 zugeordnet, verblieb aber weiterhin im Stadtteil Nordend-Ost.

Das führte unter anderem dazu, der kath. Pfarrei St. Josef, die zur Unterscheidung zu den beiden anderen Pfarrgemeinden St. Josef in Eschersheim und Höchst bis zum 31.12.2014 die Bezeichnung St. Josef - Bornheim trägt, zu unterstellen, sie trage diese Bezeichnung zu Unrecht und müsse eigentlich St. Josef - Nordend heissen, obgleich sie als kath. Pfarrgemeinde im damals noch nicht zu Frankfurt gehörenden Dorf Bornheim gegründet wurde. Nanu?

Am 25. April 2013 hat dann die Stadtverordnetenversammlung die Zuordnung des bisher zum Stadtteil Nordend-Ost gehörenden Stadtbezirks 240 zum Stadtteil Bornheim beschlossen. Gültig wurde diese Änderung mit der Bekanntgabe im Amtsblatt Nr. 52 vom 24.12.2013. Damit ist nach vielen Jahren der Stadtteil Bornheim wieder etwas näher an seine Größe bei der Eingemeindung 1877 gekommen.

Nur ein Jahr nachdem die Josefskirche wieder politisch nach Bornheim gerückt wurde, nämlich am 1. Januar 2015 ändert sich die Situation für die Katholiken in Bornheim, ihre Kirche steht zwar nach wie vor in Bornheim, aber durch die Fusion der vier Pfarreien im Osten der Stadt erhält die Pfarrei jetzt den Namen St. Josef Frankfurt am Main, allerdings behält der Kirchbezirk der sich über ganz Bornheim, Teile des Nordends und Ostends erstreckt als Kirchort die Bezeichnung Sankt Josef Bornheim.

Konzentrieren Sie sich auf die rote Linie: das ist die Gemarkung des alten Dorfes Bornheim, wie es 1877 von der Stadt Frankfurt eingemeindet wurde! "Aha, ich hab´s ja gewusst - St. Josef liegt doch schon immer mitten in Bornheim." Oder?

Halten Sie es doch einfach so, wie es viele Alt- und Neu-Bernemer auch tum: Bornheim ist da, wo ich mich als Bernemer fühle: rund um die Johanniskirche im alten Dorfkern genauso wie rund um die Josefskirche mit der Berger Straße als geschäftiges Zentrum. Mit den Grenzen nehmen wir das nach wie vor nicht so genau.

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