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Bornheim - Neue Josefskirche

Josefskirche 1932

Aus der Chronik der neuen Josefskirche

24.03.1931
Der Kirchenvorstand beschließt einstimmig, die St. Josefskirche nach den von den Architekten Hans und Christoph Rummel vorgelegten Plänen umzubauen. Die Kosten des Umbaues sind auf 180.000 Mark veranschlagt.
31.05.1931
Am Dreifaltigkeitssonntag findet der Erste Spatenstich zur Erweiterung der Kirche statt. Am Montag dem 8. Juni begannen endgültig die Arbeiten.
09.08.1931
Der Grundstein für die Neue vergrößerte St. Josefskirche wird gelegt. Er befindet sich in der Wand neben dem Haupteingang der Kirche an der Berger Straße.
25.10.1931
Die Bauarbeiten am Neubau sind soweit fortgeschritten, daß auch die Alte Josefskirche nicht mehr für den Gottesdienst genutzt werden kann. Am Abend des Christkönigsfestes verabschiedet sich die Gemeinde in einer Feierstunde von der alten St. Josefskirche.
17.04.1932
Die neuen Glocken, die in der Glockengießerei Petit und Gebrüder Edelbrock in Gescher/Westfalen hergestellt wurden, erhalten am Schutzfest des hl. Josef ihre Weihe. Am Abend des 1. Mai 1932 sollten die neuen Glocken erstmals läuten. Weniger als 10 Jahre später, am 16. Januar 1942, sollten sie zum letzenmal ihre Stimme erheben dann wurden sie, bereits seit März 1940 von der Regierung beschlagnahmt, im Turm zerschnitten und in Stücken herabgelassen zur Herstellung von Waffen eingeschmolzen.
28.08.1932
Weihe der Neuen St. Josefskirche durch den Limburger Bischof Augustinus Kilian. Die Festansprache hielt der bischöfliche Kommisar und Frankfurter Stadtpfarrer Dr. Jakob Herr, der das Pauluswort "Der Tempel Gottes ist heilig und der Tempel Gottes seid ihr" zum Motto nahm.
20.12.1943
Durch einen Fliegerangriff wird die Maria-Schlaf-Kapelle zerstört und die alten Altäre, die in dieser Kapelle eingemauert waren, werden schwer beschädigt. Auch am 11. Februar 1944, als das Schwesternhaus und das Josefsheim durch Volltreffer total zerstört werden, entstehen weitere Kriegsschäden an der Kirche.
1948 - 1951
Jahre der Instandsetzung und Beseitigung von Kriegsschäden.
1948 schreitet man mit Tatkraft ans Wiederherstellen. Neue Glocken werden Dank eines günstigen Bronzeangebotes bei der nordrheinwestfälischen Firma Petit & Gebrüder Edelbrock bestellt; auch die Turmuhr wird in Auftrag gegeben. Zum Weißen Sonntag steht die neue Kirchenheizung. Pfarrer Höhler kann an Stelle der zerstörten Maria-Schlaf-Kapelle ein neues Pfarrheim einweihen. Drei Räume stehen damit den Vereinen und Gemeinschaften der Gemeinde zur Verfügung, die schmerzlich das Josefsheim mit seinem Saal und den Vereinsräumen vermissen. Unter dem 20. Dezember heißt es in der Chronik: "Heute sind endlich unsere heißersehnten 4 neuen Glocken mit einem 5-Tonnen-Lastwagen angekommen. Sie sollen am Heiligen Abend zum 1. Mal läuten." Bis dahin konnten aber erst zwei in den Turm gehängt werden.
Zum Josefstag am 19. März 1950 bekommt die Kirche neue Fenster, nachdem man sich sieben Jahre lang mit Pappdeckel, Holz und Drahtglas beholfen hatte. Auch der restaurierte Hochaltar erstrahlt in neuem Glanz.
Im August 1951 wird das Innere der Josefskirche instandgesetzt, nachdem schon im Vorjahre die Baupolizei den Kirchenvorstand aufgefordert hatte, die im 2. Weltkrieg durch Bomben verursachte starke Beschädigung der Kirchendecke wegen jetzt eingetretener Lebensgefahr der Kirchenbesucher zu beheben. Die Beschaffung der notwendigen Gelder machte jedoch große Schwierigkeiten.
1963
Der Innenraum der Kirche wird renoviert und entsprechend dem Zeitgeist modernsiert: der Chorraum wird tiefer gelegt, Das Retabel des Hochaltars wird an der Stirnwand aufgehängt, ein neuer Hauptaltar als Mensa auf einer zweistufigen Altarinsel in der Mitte des Chores errichtet. Die Kirche erhält einen neuen hellen Verputz, die Kirchenfenster, Fußboden und Heizung werden erneuert. Weiterhin erhält die Kirche einen neuen Taufstein an der Stelle des Altares der Alten Josefskirche, eine neue Kanzel, ebenso werden die Marienstatue und der Kreuzweg erneuert.
28.08.1966
Die neue Orgel, die von den Allgäuer Büdern Hindelang errichtet wurde, wird durch den Limburger Domkapellmeister Monsignore Hans Pabst geweiht. Diese Orgel ersetzt die alte Orgel, die bereits gebraucht im Frühjahr 1884 von den Orgelbauern Gebrüder Keller in Limburg erworben wurde und dann 1932 auf der Orgelempore der Neuen Josefskirche wieder aufgebaut wurde.
Feb. 1971
Der Chor der Kirche wird neugestaltet: die Altarinsel mit ihren zwei Stufen entfällt, der Altar 2,50 Meter vorgezogen.
1977
Die Josefskirche erhält ein neues "Outfit". Stärkster Eingriff ist die Erneuerung der stark beschädigten Josefsstatue an der Front des Turmes in der Berger Straße, trotzdem von vielen wegen der regen Diskussion um das neue rosafarbene Erscheinungsbild der Kirche beinahe übersehen.
1991
Die Kirche ist mal wieder renovierungsbedürftig. Das ganze elektrische System und der Anstrich müssen erneuert werden. Für die künstlerische Gestaltung des Gotteshauses gilt der Grundsatz, die Geschichte der Kirche deutlich zu machen. Der Hochaltar wird so weit wie möglich rekonstruiert. Die Apostelfiguren werden wieder farbig angelegt. Auch Veränderungen, die für die Pastoral sinnvoll sind, stehen auf der Tagesordnung. Hierzu gehören die Gestaltung der alten Josefskirche in eine voll funktionsfähige Kirche für die Werktagsgottesdienste, die Einrichtung eines Beichtraumes und die Neugestaltung des Taufortes. Als Zeichen dafür, daß das Sakrament der Taufe der Eintritt in die Kirche ist, steht jetzt der Taufstein am Beginn des Weges in das Gotteshaus. Die Renovierung und Sanierung der Kirche mit ihren verschiedenen Umgestaltungen ist ein gelungener Wurf. Gemeinde, "ehemalige" Josefiner und Gäste sind begeistert.
Juni 2007
Nach einem Schwelbrand am 13. Juni in der Kapelle der Alten Josefskirche, ausgelöst durch Öllichte, die eigentlich als Grablichte für den Friedhof bestimmt sind, ist das gesamte Innere der Josefskirche schwarz verrußt. Nicht nur die Wände mussten gereinigt und neu gestrichen werden, auch die gesamte Einrichtung, wie Altäre, Apostelfiguren, historische Fahnen, usw. musten aufwändig vom Ruß befreit werden. Die Orgel wurde vollständig zerlegt; jede einzelne Pfeife bedurfte der Reinigung. Pünktlich zum Gründungsfest der neuen Pfarrei St. Josef am 2. September 2007 waren die wesentlichen Arbeiten abgeschlossen und der feierliche Gründungsgottesdienst konnte in einer strahlendweißen und von grundauf gereinigten Kirche stattfinden.

MEHR ZUM THEMA
• 13. Juni 2007: Brand in Sankt Josef [⇒ mehr]
• 2. Sep. 2007: Bericht zum Gründungsfest [⇒ mehr]

2013
Im Jahre 2013 fand die langersehnte Außenrenovierung der Josefskirche statt. Bereits vor Ostern stand das erste Gerüst und die erforderlichen Dacharbeiten konnten auch recht flott durchgeführt werden. Die erste Überraschung war dabei die Feststellung, dass der Dachstuhl des 1946 errichteten Pfarrheimes neben der Alten Josefskirche einer gesamthaften Erneuerung bedurfte, was natürlich zu Verzögerungen und einer nennenswerten Kostensteigerung führte. Dann kam aber noch eine weitere Verzögerung hinzu, Verwaltungsrat und Gemeindemitglieder wünschten sich eine kräftige Farbgebung für die Kirche. Mit diesen Wünschen konnte sich der Landesdenkmalpfleger lange Zeit überhaupt nicht anfreunden. Es kam in der Diskussion zu einer großen Anzahl unterschiedlicher Farbmuster, bis sich beide Seiten dann doch auf ein kräftigeres Rotbraun einigen konnten. Als dann die Kirche im neuen Gewand erstrahlte, war auch der Denkmalpfleger damit zufrieden.

MEHR ZUM THEMA
• Mai/Juli 2013: Außenanstrich Sankt Josef [⇒ mehr]

Josefskirche 2013

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