Kopf

Informationszeile unter dem Seitenkopf
Inhalt
Inhalt

Kirchenführer St. Josef

Dies ist die Internetfassung des Kirchenführers von Sankt Josef Bornheim. Sie soll Ihr Interesse wecken für die gedruckte Fassung - erschienen als Kleiner Kunstführer Nr. 2501 im Verlag Schnell & Steiner GmbH in Regensburg -, die Sie für EUR 2,50 im Pfarrbüro von Sankt Josef erwerben können.

St.Josef: Blick auf die Alte Josefskirche Frankfurt am Main - Bornheim
Katholische Pfarrkirche St. Josef
Patrozinium: St. Josef (Festtag am 19. März)
Ort: 60385 Frankfurt am Main - Bornheim
Bundesland: Hessen
Bistum: Limburg
Internet: www.stjosef-bornheim.de

Bild:
St.Josef: Blick auf die Alte Josefskirche

 

Aus Bornheims Geschichte

St.Josef: Blick in das Gewölbe der Alten Josefskirche

Bild: Blick in das Gewölbe der Alten Josefskirche

Der heutige Frankfurter Stadtteil Bornheim kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. In der sogenannten Landnahmezeit im sechsten Jahrhundert entsteht die fränkische Siedlung Bornheim. Der Name leitet sich von einem Eigennamen ab, wie dies bei allen "Heim"-Orten der Gegend der Fall ist. Bornheim muss angenommen werden als das Heim eines Bruno. Mit Henricus von Burnheim erfolgt im Jahre 1194 die erste sichere Erwähnung des Ortes. 1303 wird das Landrecht der Grafschaft Bornheimer Berg, einem Zusammenschluss von 19 Dörfern im Norden der Stadt Frankfurt gelegen und unmittelbares Reichsterritorium darstellend, neu geregelt. Nur wenige Jahre später - 1320 - verpfändet Kaiser Ludwig der Bayer diesen Reichsbesitz an die Grafen von Hanau. Seit 1438 genießen die Bornheimer Burgrecht in Frankfurt, d.h. sie können in Kriegszeiten hinter der Stadtmauer Zuflucht nehmen. 1474/75 verkaufen die Schelme von Bergen, denen das Reichslehen zu Bornheim damals gehört, das Dorf an die Stadt Frankfurt. Bornheim ist von da an bis zum Ende des Deutschen Reiches in Frankfurter Besitz. Im 19. Jahrhundert wird Bornheim wieder Landgemeinde, um dann am 1. Januar 1877 als erster Ort in die Stadt Frankfurt eingemeindet zu werden, deren Stadtgebiet damals nur aus Innenstadt und Sachsenhausen bestand.

 

Aus der Kirchengeschichte

St.Josef: Figur des hl. Josefs am Turm

Bild: Figur des hl. Josefs am Turm

Wann die erste Kirche in Bornheim erbaut wurde, liegt im Schatten der Geschichte. Um 1515 berichtet der damalige Frankfurter Pfarrer und Vorsteher des Bartholomäusstiftes Peter Meyer in einem Brief an den Kaiser: " ... diese gestalt und meinung hats mit der pfar. Von erst an ist die pfar zu franckfurt, die weil franckfurt ungebaut ist ursprüncklich gewesen in ein dorff beygelegent bornhem mit namen, darnach Pipinus Karolus vatter hat hie zu franckfurt gemacht ein stifft Saluatoris ...". Wenn der Brief seine Richtigkeit hat, woran nicht gezweifelt werden soll, dann hatte Bornheim schon in merowingischer Zeit (7./8. Jhd.) ein Gotteshaus. Eine erste indirekte Erwähnung der Kirche, die den Martyrern Abdon und Sennen geweiht ist, erfolgt 1261, als man von der "Gerichtsstätte unter der Weide am Kirchhof" berichtet. Bereits 1527 tritt die Bornheimer Gemeinde zur Reformation über.

Am 17. Oktober 1869 findet erstmals nach der Reformation wieder ein katholischer Gottesdienst in einem Privathaus in Bornheim statt. Am Feste Christi Himmelfahrt (18. Mai) des Jahres 1871 wird eine Notkapelle auf dem heutigen Pfarrgelände in Gebrauch genommen.

Die Alte Josefskirche wird in der schweren Zeit des Kulturkampfes gebaut. Die Pläne entwirft Baumeister Max Meckel in Anlehnung an die in Frankfurt abgerissene gotische Johanniterkirche. Nach 480-jähriger Pause wird am 23. September 1877 die Josefskirche als erster katholischer Kirchenneubau in Frankfurt durch Stadtpfarrer Ernst Franz August Münzenberger der Gemeinde zum Gottesdienstgebrauch übergeben. Bereits in den Jahren 1893 bis 1895 erfährt die Kirche, wiederum nach den Plänen von Max Meckel, ihre erste Erweiterung. Angebaut werden rechts und links des Schiffes Seitenkapellen. Die rechtsseitigen Kapellen sind heute als Sakramentskapelle und Josefskapelle sowie als Sakristei in Gebrauch.

1931/32 erfolgt dann der Umbau der Josefskirche nach den Plänen von Hans und Christoph Rummel, der der Kirche ihre heutige Gestalt mit dem massigen Turm an der Ecke Berger Straße / Eichwaldstraße gibt. Am 28. August 1932 erhält die Neue Josefskirche ihre Weihe durch den Limburger Bischof Antonius Hilfrich. Die Kirche erleidet im zweiten Weltkrieg nur relativ geringe Beschädigungen. Heute zeigt sie sich in ihrem Inneren im Stil der Renovierung aus dem Jahre 1992.

 

Beschreibung der Kirche

Blick auf den Turm der Neuen Josefskirche von der oberen Berger Straße aus

Bild: Blick auf den Turm der Neuen Josefskirche von der oberen Berger Straße aus

Dem heutigen Besucher der Josefskirche fällt als erstes der Turm an der Berger Straße ins Auge. Die rautenförmige Auflösung der Glockenstube ergab sich aus der Konstruktion der Windverbände im Stahlskelett. Als einziger Schmuck des wuchtigen Turmes genügt die wirkungsvolle St. Josefsfigur. Das Original, 1932 von Arnold Hensler in Wiesbaden geschaffen, musste im Jahre 1977 durch eine Kopie ersetzt werden.

Hinter dem Turm zieht sich parallel zur Eichwaldstraße das Hauptschiff hin.Wie auch der Turm ist es als Stahlskelettbau mit Leichtsteinausmauerung mit nur 30 cm starken Wänden errichtet und hat etwa die gleiche First- und Simshöhe wie die alte Kirche. Rechtwinklig zu dem Neubau schließt sich die alte Kirche mit ihrem neugotischen Backsteinbaukörper an. Der Grundriss der alten Kirche ist kreuzförmig und wird gebildet durch Chor mit 5/8-Abschluss, Querhaus und Langhaus. Auf der Vierung befindet sich ein Türmchen, in dem noch heute ein Marienglöckchen aus dem Jahre 1884 hängt.

 

Mittelalterliche Konsole mit Figur eines nackten Mannes

Bild: Mittelalterliche Konsole mit Figur eines nackten Mannes

Im Inneren der Kirche lässt sich leicht erkennen, dass das Langhaus der alten Kirche zum Chor der neuen Kirche umgebaut wurde. Die Hauptachse der neuen Kirche wird durch den mittleren Gewölbegurtbogen des alten Langhauses gebildet. Die alte Querschiffwand ist jetzt die westliche Hochschiffwand der neuen Kirche. Daraus ergibt sich für das Hauptschiff eine Breite von 12,75 Meter bei einer Länge von 32,10 Meter. Das Moniergewölbe des Hauptschiffes ist um nahezu 4 Meter in das Dach hineingezogen. Die lichte Raumhöhe beträgt 14,50 Meter bei einer Hauptgesimshöhe von nur 10,50 Meter. Die Architektur des Raumes und des Äußeren ist schlicht, aber von vornehmer, sakraler Wirkung und bringt das Alte mit dem Neuen in Harmonie. Durch einfache und klare Linienführung, wie durch natürliche Belebung der Flächen durch die Anordnung der Fenster erhält der Bau sein wohltuendes Gepräge.

Die Verbindung von der alten zur neuen Kirche stellt ein 9 Meter hoher und 9 Meter breiter Triumphbogen her. Er ist aus massivem roten Sandstein und 1,30 Meter tief, da er die Hälfte der alten Gewölbe und die Dachlast zu tragen hat. Der Schlussstein in Form eines tragenden Engels von Bildhauer Martin Henrich aus Schwanheim a.M. nimmt das stark angeschnittene Gewölbe auf.

Chor und Querschiff der alten Kirche sind noch in ihrer Bausubstanz aus dem Jahre 1877 erhalten. Das Gewölbesystem ist ausgeführt im Vorbild der mittelalterlichen Johanniterkirche. Direkt übertragen und wiederverwendet sind der Schlussstein des Chorschlussgewölbes, einige ornamentierte Schlusssteine des Mittelschiffes und die beiden figürlichen Konsolen [nackte männliche Figur; Hase und Hund], welche sich unter den Vierungskonsolen befinden.

 

Ausstattung der Kirche

Hochaltar mit gotischen Schreinfiguren

Bild: Hochaltar mit gotischen Schreinfiguren

Aus der Sammlung des kunstsinnigen Stadtpfarrers Münzenberger stammt der gotische Hochaltar der Josefskirche. Im Jahre 1880 stiftete er der Gemeinde diesen Altar, der zunächst in der Alten Josefskirche stand. Seinen heutigen Platz erhielt er nach dem Bau der Neuen Josefskirche im Jahre 1932.

Nach wechselvollen Erscheinungsbildern des Hochaltares - vor allem nachdem nach der Kirchenrenovierung von 1963 nur noch die Retabel des Altares an der Stirnwand der Kirche übrig geblieben war - wurde 1992 in Rückbesinnung auf die Geschichte dieses Gotteshauses aus noch vorhandenen Teilen des Hochaltares und des Kreuzaltares das einstmalige Gesicht dieses würdigen Kunstwerkes nachempfunden.

Reinste Gotik sind die fünf Schreinfiguren: die auf einer Mondsichel stehende Krönungsmadonna in der Mitte sowie die Figuren der Heiligen Katharina, Anna Selbdritt, Sebastian und Barbara. Ebenso aus der Zeit der Gotik stammt das Krippenrelief. Es ist davon auszugehen, dass es sich hier um fränkische Arbeiten aus der Gegend Würzburg - Nürnberg um 1480 bis 1500 handelt. Anzunehmen ist, dass das Bildnis der Madonna von einem anderen Meister stammt als die übrigen Figuren.

Auf den Hochaltar scheint sich das Fragment eines Briefes zu beziehen. Hierin heißt es: "Anno 1633, den 29. August hat Herr Johann Georg Spieser derzeit Schultheiß allhier (Nürnberg) und Anna, seine ehelige Hausfrau diesen Altar wieder renofiern und machen lassen."

Der Altarschrein selbst sowie die Gesprengefiguren (Kruzifix, Maria und Johannes; gefertigt von Joseph Schnitzer) sind Arbeiten aus dem 20. Jahrhundert. Die Altarflügel wurden von Robert Hieronymi gemalt, der sie nach spätmittelalterlichern Vorbildern kopierte. Auf der Vorderseite der Altarflügel sind das Geschehen der Himmelfahrt Christi und das Pfingstereignis, in den oberen Feldern der Eremit St. Antonius und der Apostel St. Paulus zu sehen. Die Rückseiten zeigen Mariä Krönung, die Darstellung des Herrn und im oberen Bereich Mariä Verkündigung.

Die Predella mit den vier lateinischen Kirchenlehrern (geschaffen in der Zeit kurz vor dem Ersten Weltkrieg), die Mensa, die Stipesverkleidung sowie die Schreinwächter St. Bernhard und St. Antonius stammen von einem anderen Altar der Kirche - dem Kreuzaltar (in wesentlichen Teilen ein Werk Joseph Schnitzers) -, der heute nur noch teilweise vorhanden ist (Diözesanmuseum Limburg).

 

Der neugotische Maria-Schlaf-Altar mit größtenteils spätgotischer Skulptur

Bild: Der neugotische Maria-Schlaf-Altar mit größtenteils spätgotischer Skulptur

Auch der Maria-Schlaf-Altar, der in einer Seitenkapelle der Alten Josefskirche aufgestellt ist, besteht aus figürlichen Elementen verschiedener Kunstepochen aus der Münzenberger Sammlung.

Die Figuren von Bischof Nikolaus (1), Petrus (2), Ambrosius (3), Elisabeth (7) und Paulus (8) stammen aus dem 15. Jahrhundert. Etwa 50 Jahre jünger als diese Bildnisse sind die Plastiken der Heiligen Bernhardus (4) und Laurentius (9). Die Madonna (5) - eine Kopie - sowie Bischof Augustinus (6) sind Werke des 19. Jahrhunderts (1 - 9 v.l.n.r.).

Die Maria-Schlaf-Gruppe ist ebenso wie die beiden seitlichen Frauenfiguren Barbara und Katharina eine Kopie nach dem Oestricher Seitenaltar. Die Tafelbilder der Flügel - kopiert von Robert Hieronymi im Jahre 1892 - zeigen von links nach rechts: St. Bernhardus, St. Theresia, St. Elisabeth, St. Franziskus.

Der Schrein nebst Predella wurde zwischen 1900 und 1902 von Joseph Schnitzer, einem Bornheimer Holzbildhauer - der sich durch sein künstlerisches Schaffen und engagiertes Eintreten um die Altäre der Josefskirche verdient gemacht hat - in den niedrigen und engen Raum eingefügt.

 

Spätgotische Figurengruppe der Anbetung der hl. Drei Könige

Bild: Spätgotische Figurengruppe der Anbetung der hl. Drei Könige

Vom ehemaligen Drei-Königs-Altar ist nur noch die Anbetungsgruppe vorhanden, die ein Juwel fränkischer Schnitzkunst des 15. Jahrhunderts ist. Es handelt sich um eine Nürnberger Arbeit. Ihr erstklassiger Meister muss dem Maler Holbein nahe gestanden haben. Diese Figurengruppe, die heute an der Rückwand des linken Querhauses der Alten Josefskirche zu sehen ist, stammt ebenfalls aus der Münzenberger Sammlung.

Schöpfer des Altarbildes der Heiligen Familie ist der Maler Robert Hieronymi, ein Schüler von Edward Jakob von Steinle (Nazarener und Professor am Frankfurter Städel). Das preisgekrönte Bild, das etwa um 1905 beschafft wurde, ist höchstwahrscheinlich eine Stiftung. Der Altar soll zur Zeit Leos XIII. in einer Ausstellung des Vatikans gestanden und die Bewunderung des Papstes gefunden haben. Heute ist das Bild in der Sakristei zu sehen.

 

Der neue Zelebrationsaltar von Prof. Elmar Hillebrand

Bild: Der neue Zelebrationsaltar von Prof. Elmar Hillebrand

Die Umgestaltung der Kirche im Rahmen der Renovierung von 1963 - insbesondere die Präsentation der Retabel des Hochaltares ohne den für die Liturgie erforderlichen Altartisch - machte die Schaffung eines neuen Zelebrationsaltares erforderlich. Vielleicht war auch schon das weise Erahnen der sich anbahnenden Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils Motiv für den Auftrag, einen neuen Mittelpunkt für die Eucharistiefeier zu schaffen. Der Kölner Bildhauer Professor Elmar Hillebrand schuf einen klassizistisch anmutenden Blockaltar aus rotem Verona-Marmor mit einer weißen überstehenden Mensa. Der 10 Tonnen schwere Altar, der mit 90 fein gehauenen Kassetten verziert ist, ruht auf einer Marmorplatte. Die Weihe des Zelebrationsaltares erfolgte im März 1964.

Aus demselben Material wie der Zelebrationsaltar ist der Taufstein. Auch hier war Professor Elmar Hillebrand der planende und ausführende Künstler. Der Taufstein wurde anlässlich der Renovierung von 1992 als Symbol des Eintritts in die Gemeinschaft der Kirche durch die Taufe an den Beginn des Weges in das Gotteshaus - an den Anfang des Mittelgangs - gerückt.

Das Josef Sterbebild war einst Kernstück des Josef Sterbealtares, der in der Kapelle des rechten Seitenganges - dem heutigen Beichtraum - seinen ursprünglichen hatte. Das Bild des Städelschülers und -lehrers Georg Poppe (geb. am 16. Februar 1883, verstorben am 8. Dezember 1963) stellt die Szene "Vom seligen Hinscheiden des hl. Josef" dar. Es ist heute an der Stirnwand des linken Querhauses der Alten Josefskirche angebracht.

Das Sakramentshaus aus rotem Marmor und Bronze ist eine Arbeit des Bildhauers Gernot aus Köln. Es wurde hergestellt im Jahre 1970 um den durch die Kunstwerstätten J.A. Reichler nach einem Entwurf des Bildhauers Lappe aus Augsburg geschaffenen Tabernakel aus dem Jahre 1964 aufzunehmen. Zunächst hatte es seinen Standort im Chor der Kirche. Seit 1992 steht es in einer eigenen Sakramentskapelle.

An den Pfeilern des Hauptschiffes sind zwölf Apostelfiguren aufgestellt. Sie stammen aus der Kunstanstalt Wörl bei Würzburg und wurden um 1880 vom damaligen Pfarrer der Gemeinde, Dr. Rody, beschafft. Eine große Ähnlichkeit mit den Werken von Tilman Riemenschneider wird den wertvollen Holzfiguren zuerkannt.

 

Blick durch das Langhaus von 1931/32 mit Apostelfiguren
Blick durch das Langhaus von 1931/32 mit Apostelfiguren

Die Farben der Gewänder haben sich im Laufe der Jahre mehrfach verändert. Sie orientieren sich an den Farben der zwölf Edelsteine, die die Grundsteine der neuen Stadt Jerusalem in der Offenbarung des Johannes bilden (Offb 21, 19 ff.). Die jetzige Farbgebung ist entstanden im Rahmen der Renovierung von 1992. Jedem Apostel ist ein Attribut zugeordnet.

Die Reihenfolge der Apostel orientiert sich an ihrer Berufung im Matthäusevangelium (Mt 10, 2-4). Mit Blick in Richtung Hochaltar beginnt die Reihe vorne links mit Petrus und verläuft kreisförmig bis zur Figur des Paulus, der vorne rechts angebracht ist:

Apostel
Attribut
St. Petrus
Schlüssel und Buch
St. Andreas
Andreaskreuz und Buch
St. Jakobus d.Ä.
Muschel und Pilgerstab
St. Johannes
Kelch
St. Philippus
Buch
St. Bartholomäus
Messer
St. Thomas
Winkelmaß und Buch
St. Matthäus
Buch mit Inschrift
St. Jakobus d.J.
Walkerbogen und Märtyrerpalme
St. Thaddäus
Keule und Buch
St. Simon
Säge
St. Paulus
Schwert

Auffallend sind drei Apostel: Die Figur Jakobus d.Ä. ist wahrscheinlich eine umgearbeitete Herz-Jesu-Figur, die nachträglich mit einem Pilgerstab und einer Muschel versehen wurde. Die Bartholomäus- und die Johannesfigur werden wesentlich älter als die übrigen Apostel geschätzt. Die ca. 10 cm hohen Sockel haben sie auf die Größe der anderen Figuren gebracht.

 

Pieta aus dem Jahre 1908 von Josef Schnitzer

Bild: Pieta aus dem Jahre 1908 von Josef Schnitzer

An ihrem heutigen Platz im vorderen Bereich der Alten Josefskirche befindet sich das Bildnis der Schmerzhaften Mutter Gottes erst seit der Renovierung 1992. Die Pieta wurde 1908 von der Bornheimer Bürgerin Lenferding gestiftet und ist ein Werk von Joseph Schnitzer. Die Plastik ist eine Kopie eines Thüringer Originals, das aus der Zeit um 1500 stammt und später in die Kölner Sammlung Schnütgen aufgenommen wurde.

Die Josefsstatue im Vorraum der Sakramentskapelle erstrahlt heute im Glanz einer Restaurierungsarbeit aus dem Jahre 2000. Die Figur wurde von Mathilde Deuter gestiftet und zum Josefstag 1911 geweiht.

 

Marienfigur aus Ton von 1964, Geschwister Degen Höhr-Grenzhausen

Bild: Marienfigur aus Ton von 1964, Geschwister Degen Höhr-Grenzhausen

Die Marienstatue links vom Chorbogen ist eine Arbeit aus gebranntem Ton und wurde von den Geschwistern Degen in Höhr-Grenzhausen gefertigt. Die Weihe der Madonna erfolgte zu Beginn des Marienmonats Mai im Jahre 1964.

 

Station aus dem Kreuzweg von Ruth Schaumann

Bild: Station aus dem Kreuzweg von Ruth Schaumann

Der Kreuzweg im rechten Seitenschiff wurde von der Schriftstellerin, Bildhauerin, Graphikerin und Malerin Ruth Schaumann (1899-1975) geschaffen. Er erhielt 1963 im Rahmen der Renovierung seinen Platz in der Kirche. Ruth Schaumann, die als sensible Künstlerin beschrieben wird, war es in allen ihren Werken meisterhaft gelungen, Empfindungen der Menschen darzustellen. Sie wurde mit Dichterpreisen und dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Das Missionskreuz, das heute im Chor der alten Josefskirche hängt, wurde anlässlich der Frankfurter Volksmission im Frühjahr 1895 von Joseph Schnitzer angefertigt. Als Vorbild für die Christusfigur diente jene des um 1520 geschaffenen Kreuzaltars in der Frankfurter Leonhardskirche. Bei der Kirchenrenovierung 1992 erhielten das Kreuz und die Christusfigur selbst seine heutige Form und Farbgebung.

Von der Weihnachtskrippe, schreibt Lothar Zenetti in seinem Buch "Das allerschönste Fest", dass die Hirten, Könige und der Verkündigungsengel aus Gussmasse geformt und reichlich farbig verziert vom Beginn unseres Jahrhunderts stammen (1906). Maria und Josef aber sind kunstvoll aus Holz geschnitzt und aus der Zeit um ca. 1880. Damit sieht man in St. Josef nach St. Leonhard die ältesten Krippenfiguren in einer Frankfurter Kirche.

Die Orgel in St. Josef ist aus dem Jahre 1966 und wurde von der Firma Hindelang aus Ebenhofen im Allgäu gebaut. Sie verfügt über 2.934 Pfeifen, 43 Register, 3 Manuale, 1 Pedal und diverse Spielhilfen wie 6 Koppeln und 1 Pedalkombination.

Im Januar 1942 waren, wie fast überall in Deutschland, auch die nur 10 Jahre alten Glocken im Turm von St. Josef abgenommen worden. Nur die im Jahre 1884 durch P.H. Bach in Windecken gegossene Marien-Glocke, die auch heute noch gelegentlich ihre zarte Stimme erhebt, blieb im Dachreiter der Alten Josefskirche.

Das jetzige Geläut wurde 1948 in der Glockengießerei Petit und Gebr. Edelbrock in Gescher, Nordrhein-Westfalen gegossen, genau wie 16 Jahre zuvor sein Vorgänger. Ursprünglich war es als fünfstimmiges Geläute geplant. Aber die finanzielle Lage der Gemeinde erlaubte nur 4 Glocken (D-, E-, Fis- und A-Glocke). Mit den neuen Glocken wurde auch eine Turmuhr eingebaut.

Monika Donat, Hans-Peter Brack, Martin Hütter, Richard Steinmetz

 

Grundriss der Pfarrkirche 1931 erstellt von Architekt Hans Rummel
Grundriss der Pfarrkirche 1931 erstellt von Architekt Hans Rummel

Literatur: Joseph Höhler: Im Wandel von sechs Jahrzehnten, Zur Einweihnung der neuen St. Josephskirche in Frankfurt a.M.-Bornheim (1932) - Heike Risse: Frühe Moderne in Frankfurt am Main 1920 - 1933, S. 184 - 186 Erweiterung der St. Josefskirche (1984) - Mut zum Weitergehen, 125 Jahre Gemeinde St. Josef Frankfurt am Main - Bornheim (1994).

Bilder: Hans-Peter Brack, Pfarrarchiv St. Josef, Uwe Dettmar

-> Seitenanfang

Inhalt: Ergänzungen, d.i. die rechte Spalte
 
Fuss

5530 Seitenaufrufe seit dem     Letztes Update: 20.01.15